Foto: FIDE/Eng Chin An
Die 14. und letzte Partie des WM-Kampfs zwischen Herausforderer Gukesh und Titelverteidiger Ding Liren endete plötzlich, unerwartet und dramatisch: In einer Endspielstellung mit Minusbauern, die objektiv remis war, unterlief Ding ein schwerer Fehler, der sofort zu einem verlorenen Bauernendspiel führte. Gukesh nutzte seine Chance, wickelte ins Bauernendspiel ab, gewann Partie und Wettkampf und wurde so im Alter von 18 Jahren der 18. und jüngste Weltmeister der Schachgeschichte.
Lange Zeit sah es in der 14. und letzten klassischen Partie des Wettkampfs nach einem Unentschieden aus. Ding hatte Weiß, aber konnte seinen Anzugsvorteil nicht nutzen und so stand nach Abschluss der Eröffnung eine vollkommen ausgeglichene Stellung auf dem Brett.
Doch dann schienen die Nerven Ding einen Streich zu spielen. Anstatt geduldig weiter zu spielen, wollte er die einzige Schwäche seiner Stellung um jeden Preis beseitigen und wickelte unter Bauernopfer in ein Endspiel ab, das zwar objektiv remis war, aber in dem Gukesh lange und gefahrlos auf Gewinn spielen konnte. Die Engines gaben Gukesh nach 38 Zügen zwar nur eine Gewinnchance von 4%, aber Engines haben eben auch keine Nerven.
Analyse von Johannes Fischer
Letzte Momente der Partie aus dem Live-Stream von ChessBaseIndia (Englisch): https://youtu.be/HlmhDl_KnOY
GM Daniel King: https://youtu.be/JDjxII2MLhI
IM Robert Ris: https://youtu.be/-SUnSNcTjPc