Foto: FIDE / Eng Chin An
Der Herausforderer eröffnete mit 1.e4 und Ding wählte als Antwort die Französische Verteidigung. Diese hatte er zuletzt von über zehn Jahren gespielt. Das war also sicher eine Überraschung für Gukesh.
Es mag etwas ironisch klingen, dass einer derjenigen, die dieses Ergebnis vorhersagten, Magnus Carlsen war. Ironisch deshalb, weil er, für den Podcast Take Take Take vor der WM eine umfassende Bewertung der Schachfähigkeiten sowohl von Ding als auch von Gukesh abgegeben hatte, und die Bewertungen waren nicht gerade schmeichelhaft für den chinesischen Spieler. Trotzdem hatte er vorausgesagt, dass die erste Partie oder zumindest die ersten Gewinnchancen an Ding gehen würden.
Diese Bemerkung von Magnus Carlsen beruht vermutlich nicht auf dem tatsächlichen Spiel und den Ergebnissen der beiden Spieler im vergangenen Jahr, sondern auf seinem Wissen und seiner Erfahrung mit dem extremen Stress und Druck, den die Weltmeisterschaft auf einen ausübt, besonders für einen Neuling.
Aber das war erst der erste Schritt auf einem langen Weg mit 14 Partien. Trotzdem: Gukesh lag nun hinten, nicht nur nach Punkten, auch aus psychologischer Sicht. Der junge Inder hat aber in der Vergangenheit gezeigt, dass er mit solchen Rückschlägen umgehen kann. Auch beim Kandidatenturnier in Toronto feierte Gukesh keinen Start-Ziel-Sieg, sondern musste sich von Rückschlägen erholen.
Analyse von GM Michael Prusikin
Analyse von André Schulz