Botvinnik-Keres, Sowjetische Meisterschaft, Moskau 1952
Die Endphase der sowjetischen Meisterschaften bestand traditionell aus sehr starken Rundenturnieren, an denen bis zu 23 qualifizierte Spieler teilnahmen. Der estnische Großmeister Paul Keres wurde 1950 und 1951 zweimal in Folge sowjetischer Meister, doch 1952 holte sich Botvinnik den Titel zurück, nachdem er ihn zuletzt 1945 gewonnen hatte.
Die hier vorgestellte Partie ist ein klassisches Beispiel für das Spiel der weißen Figuren im Zentrum in der typischen Bauernstruktur der Abtauschvariante im abgelehnten Damengambit. Es ist beeindruckend zu sehen, wie Botvinnik vom ursprünglich geplanten Minoritätsangriff zum Plan im Zentrum wechselt und dabei die kleinen Veränderungen in der Stellung geschickt ausnutzt. Nachdem er die Partie im Zentrum durch das Platzieren eines dominierenden Springers im gegnerischen Lager abgeschlossen hat, beendet Botvinnik die Partie mit einem direkten Angriff auf den König.